Kampagne 2005

Erstbegehung der Insel im Jahr 2005

In den Jahren 2003 und 2004 hielt Prof. Dr. Andreas E. Furtwängeler(Leiter des Didyma-Projektes der Zentrale des Deutschen Archäologischen Institutes) Ausschau nach prähistorischen Fundplätzen im weiteren Umfeld des Apollon Tempels, mit Hilfe derer sich mittelfristig ungeklärte Fragen der Kulturentwicklung an der karischen Küste während der Bronzezeit und den "Dark Ages" gezielt würden lösen lassen.

Im Oktober 2004 wurde der in der Fachliteratur nahezu unbekannte und unerforschte Fundort Tavşan Adası ausgewählt, welcher sich noch in der Gemarkung von Didyma befand, wodurch einer Einbindung in das Didyma-Projekt des DAI nichts im Wege stand.

Im September 2005 fand eine erste systematische Begehung der Insel statt. Vom benachbarten Strand des "Orman Kampı" aus wurde mit einem Tretboot herübergesetzt. Die Oberfl&aum;lche war bis auf wenige Stellen dicht mit Gestrüpp und verwilderten Olivenbäumenbewachsen. Einige Trampelpfade waren neben dem üblichen Zivilisationsmüll waren wohl auf sporadische Besuche von Badeurlaubern zurückzuführen. Schon vom Strand aus konnten wir zu diesem Zeitpunkt im östlichen Böschungsprofil ein Kulturschichtenpaket von ca. 1,50m erkennen. Darin waren an mehreren Stellen mächtige, in Trockenbauweise errichtete Mauern angeschnitten, von denen einzelne Steine bereits herabgestürzt in der Brandungszone lagen.

Zahlreiche abgerollte Steine und Scherben auf der Brandungszone im Wasser zeigten an, das Winterstürme erheblich in die archäologische Substanz eingreifen und der Denkmalbestand längerfristig gefährdet ist. Unter den abgerollten Scherben konnten wir einige spätantik/frühbyzantinische, vor allem jedoch bronzezeitliche Fragmente ausmachen.

Im November 2005 sellten wir den damaligen Präsidenten des DAI, H.Parzinger, einen auf ca. sechs Jahre ausgelegten Grabungsplan vor, der sich ausgehend von Tavşan Adası der Vorgeschichte der Mikroregion um das spätere Apolloheiligtum widmen sollte.

Für 2006 sollte eine Sondage-Grabung das archäologische Potenzial der Fundstelle und den Erhaltungszustand der Befunde und Funde testen.

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